Die Sommermonate bringen lange Tage, viel Sonnenschein und warme Temperaturen – Bedingungen, die wir Menschen oft genießen, die für unsere Gartenpflanzen jedoch eine echte Herausforderung darstellen können. Besonders während Hitzeperioden ist die richtige Pflege entscheidend, um Ihren Garten gesund und attraktiv zu halten. In diesem Artikel teilen wir unsere Expertise und stellen Ihnen bewährte Strategien vor, mit denen Ihre Pflanzen auch an heißen Sommertagen gedeihen.
Die Herausforderungen des Hochsommers
Im Hochsommer müssen Pflanzen mit verschiedenen Stressfaktoren umgehen:
- Hohe Temperaturen, die metabolische Prozesse beeinträchtigen können
- Intensive Sonneneinstrahlung mit potenziell schädlicher UV-Strahlung
- Erhöhte Verdunstung und Wasserverlust
- Trockene Böden mit verminderter Nährstoffverfügbarkeit
- Höherer Schädlingsdruck durch günstige Vermehrungsbedingungen
Optimale Bewässerungsstrategien
Die richtige Bewässerung ist der wichtigste Aspekt der sommerlichen Gartenpflege:
Der richtige Zeitpunkt
Wählen Sie den optimalen Zeitpunkt für die Bewässerung:
- Frühe Morgenstunden (4-7 Uhr) sind ideal – das Wasser kann eindringen, bevor die Verdunstung zunimmt
- Späte Abendstunden sind die zweite Wahl – jedoch besteht bei hoher Luftfeuchtigkeit über Nacht ein erhöhtes Pilzrisiko
- Vermeiden Sie unbedingt die Mittagszeit – hohe Verdunstungsverluste und Risiko von "Brennglas-Effekten" auf nassen Blättern
Die richtige Methode
Nicht nur wann, sondern auch wie Sie gießen, ist entscheidend:
- Wurzelbewässerung statt Überkopfbewässerung – Blätter sollten möglichst trocken bleiben
- Langsam und gründlich gießen, damit das Wasser in tiefere Bodenschichten eindringen kann
- Lieber selten und durchdringend als häufig und oberflächlich gießen
- Tropfbewässerungssysteme sind ideal für eine effiziente Wassernutzung
Praxis-Tipp
Machen Sie den "Fingertest", um den tatsächlichen Feuchtigkeitsgehalt zu prüfen: Stecken Sie Ihren Finger etwa 5 cm tief in die Erde. Nur wenn es sich an dieser Stelle trocken anfühlt, ist es Zeit zum Gießen. Die Oberfläche kann täuschen!
Die richtige Menge
Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse:
- Gemüsepflanzen benötigen in der Regel mehr Wasser als mehrjährige Stauden
- Frisch gepflanzte Gehölze brauchen regelmäßige Wassergaben, auch wenn sie später trockenheitsresistent sind
- Mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Salbei und Thymian bevorzugen trockene Bedingungen
- Topfpflanzen trocknen schneller aus und benötigen häufigere Wassergaben
Effektive Mulchtechniken
Eine Mulchschicht ist ein hervorragender Schutz gegen sommerliche Hitze:
- Reduziert die Verdunstung erheblich
- Hält den Boden kühler
- Unterdrückt Unkrautwachstum
- Verbessert mit der Zeit die Bodenstruktur
Geeignete Mulchmaterialien
Verschiedene Materialien haben unterschiedliche Eigenschaften:
- Holzhäcksel: Langlebig, gut für Gehölze und Stauden
- Rindenhumus: Säuerlich, ideal für Moorbeetpflanzen
- Stroh: Leicht und luftig, gut für Erdbeeren und Gemüse
- Kompost: Nährstoffreich, ideal für hungrige Pflanzen
- Laubmulch: Natürlich und kostenlos, zersetzt sich schnell
Tragen Sie eine 5-8 cm dicke Mulchschicht auf, aber lassen Sie etwas Abstand zum Pflanzenstängel, um Fäulnis zu vermeiden.
Praxis-Tipp
Gießen Sie immer vor dem Mulchen gut durch. Ist der Boden bereits trocken, verhindert eine Mulchschicht, dass Wasser effektiv eindringen kann. Mulchen Sie, nachdem der Boden gründlich bewässert wurde.
Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung
Manche Pflanzen benötigen im Hochsommer zusätzlichen Schutz vor der intensiven Mittagssonne:
Natürlicher Schatten
- Planen Sie von Anfang an mit höheren Pflanzen, die empfindlicheren Arten Schatten spenden
- Nutzen Sie hohe Stauden und Gräser als natürlichen Sonnenschirm für niedrigere Pflanzen
- Kübelpflanzen können in schattigere Bereiche verschoben werden
Künstlicher Schatten
Bei besonders hitzeempfindlichen Pflanzen können temporäre Schattenspender helfen:
- Leichte Schattiernetze mit 30-50% Lichtreduktion
- Sonnensegel über empfindlichen Bereichen
- Improvisierte Schattenspender aus Gartenstühlen und leichten Tüchern
Richtige Düngung im Sommer
Die Nährstoffversorgung muss an sommerliche Bedingungen angepasst werden:
- Reduzieren Sie die Düngegaben bei anhaltender Hitze und Trockenheit
- Düngen Sie nur feuchten Boden, niemals trockenen
- Verwenden Sie vorzugsweise organische Dünger mit Langzeitwirkung
- Flüssigdünger nur in stark verdünnter Form und bei ausreichender Bodenfeuchte einsetzen
Praxis-Tipp
Bei Topfpflanzen, die häufig gegossen werden müssen, werden Nährstoffe schneller ausgewaschen. Hier empfiehlt sich die Verwendung von Langzeitdüngern, die über mehrere Wochen kontinuierlich Nährstoffe abgeben.
Schnitt- und Pflegemaßnahmen
Auch der richtige Schnitt trägt zur Gesunderhaltung der Pflanzen bei:
Rückschnitt verblühter Stauden
- Entfernen Sie verblühte Blütenstände, um die Samenbildung zu verhindern und Nachblüte zu fördern
- Bei Rosen regelmäßig verblühte Blüten bis zum ersten vollständigen Blatt zurückschneiden
- Bei Stauden wie Rittersporn und Lupinen nach der Blüte bodennah zurückschneiden für eine zweite Blüte
Auslichten bei dichtem Wuchs
- Starkwüchsige Stauden auslichten, um Luftzirkulation zu verbessern
- Zu dichte Blattmassen bei Tomaten und Gurken reduzieren
- Bei Bodendecker-Rosen regelmäßig alte Triebe entfernen
Schädlinge und Krankheiten im Sommer
Hitze und Trockenheit begünstigen bestimmte Schädlinge und Krankheiten:
Typische Sommerschädlinge
- Spinnmilben: Feine Gespinste und gelbe Sprenkel auf Blättern
- Blattläuse: Konzentrieren sich auf junge Triebe und Knospen
- Weiße Fliege: Besonders an Gemüsepflanzen wie Tomaten und Gurken
Natürliche Bekämpfung
- Regelmäßiges Abspritzen mit Wasser (morgens, damit die Pflanzen abtrocknen können)
- Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen fördern
- Pflanzenjauchen aus Brennnessel oder Ackerschachtelhalm als vorbeugende Maßnahme
- Bei starkem Befall biologische Pflanzenschutzmittel gezielt einsetzen
Spezielle Pflege für verschiedene Pflanzengruppen
Rasen
Der Rasen benötigt im Sommer besondere Aufmerksamkeit:
- Höher mähen (4-5 cm), um die Grasnarbe zu schützen
- Weniger häufig, aber durchdringend wässern
- Bei extremer Hitze Betretung minimieren
- Auf Düngung während Hitzeperioden verzichten
Gemüsegarten
Nutzpflanzen benötigen im Sommer besondere Aufmerksamkeit:
- Regelmäßige Ernte, um kontinuierliches Wachstum zu fördern
- Tomaten regelmäßig ausgeizen (Seitentriebe entfernen)
- Bei Gurken und Zucchini regelmäßig alte Blätter entfernen
- Gemüsebeete konsequent mulchen
Kübelpflanzen
Pflanzen in Gefäßen sind besonders gefährdet:
- Täglich auf Wasserbedarf kontrollieren, bei Bedarf zweimal täglich gießen
- Untersetzer nach dem Gießen leeren, um Staunässe zu vermeiden
- Gefäße in schattigen Bereichen gruppieren für besseres Mikroklima
- Oberirdische Wasserreservoirs oder Bewässerungssysteme verwenden
Praxis-Tipp
Für Kübelpflanzen gibt es Wasserspeichergranulat, das dem Substrat beigemischt werden kann. Es speichert überschüssiges Wasser und gibt es nach und nach an die Pflanzen ab – ideal für heiße Sommertage.
Urlaubszeit: So bleibt der Garten versorgt
Auch während Ihrer Abwesenheit soll der Garten gedeihen:
- Nachbarn oder Freunde zum Gießen einweisen – mit klaren Anweisungen für verschiedene Pflanzenbereiche
- Automatische Bewässerungssysteme mit Zeitschaltuhren und Sensoren installieren
- Pflanzen in schattigere Bereiche umstellen
- Töpfe in Schalen mit Wasser und Kapillardocht platzieren
- Besonders wertvolle Exemplare in Pflanzen-Pensionen geben
Unsere professionelle Unterstützung
Bei Ambulbrush bieten wir nicht nur Beratung, sondern auch konkrete Lösungen für Ihren Sommergarten:
- Planung und Installation effizienter Bewässerungssysteme
- Professionelle Gartenpflege auch während Ihrer Urlaubszeit
- Individuelle Beratung zur Optimierung Ihres Gartens für sommerliche Bedingungen
- Anpassung der Bepflanzung mit hitzeresistenten, standortgerechten Arten
Gerne beraten wir Sie persönlich, wie Sie Ihren Garten optimal auf Hitzeperioden vorbereiten können. Kontaktieren Sie uns für einen Termin!